Pseudo-Marie-von-Ebner-Eschenbach-Zitat. |
Das Zitat stammt aus einer ungewöhnlich optimistischen Festrede von Friedrich Hebbel zum Jahrestag der neuen österreichischen Verfassung, dem Februarpatent 1861.
Wenn Karl Kraus 1914 von "dieser Versuchsstation des Weltirrsinns" und der "österreichischen Versuchsstation des Weltuntergangs" schreibt, ist aller Optimismus des Festredners Hebbel über die Zukunft Österreichs als Probebühne der Welt verschwunden.
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Quellen:
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Friedrich Hebbel's sämmtliche Werke, Band 7 Gedichte, Hoffmann und Campe, Hamburg: 1867, S. 280 (Link)
Karl Kraus: "Die Fackel", 1914, Nr. 398, S. 17, Nr. 400, S. 2, 46
Österreichische Akademie der Wissenschaften, AAC: DIE FACKEL von Karl Kraus (digitale Edition)
Friedrich Hebbel, 1862
"...
Dies Oesterreich ist eine kleine Welt,
In der die große ihre Probe hält,
Und waltet erst bei uns das Gleichgewicht,
So wird's auch in der andern wieder licht.
Drum eilt, ihr wirkt ja für die gold'ne Zeit,
Denn nicht im Dunkel der Vergangenheit
Soll man sie suchen, vor uns liegt sie da.
Einst wird geschehen, was noch nie geschah.
Schaut hin auf Pericles und sein Athen
Und fragt euch selbst: wie wird's auf Erden steh'n,
Wenn die vereinten Kräfte des Geschlechts
Sich rühren in dem Segen gleichen Rechts,
Und wenn sich der Planet mit Blüten krönt,
Wie sie das Beet, das Hellas hieß, verschönt'."Friedrich Hebbel: Prolog zum 26. Februar 1862 (Zu Wien im Operntheater gesprochen.) (Link)
Wenn Karl Kraus 1914 von "dieser Versuchsstation des Weltirrsinns" und der "österreichischen Versuchsstation des Weltuntergangs" schreibt, ist aller Optimismus des Festredners Hebbel über die Zukunft Österreichs als Probebühne der Welt verschwunden.
Quellen:
Friedrich Hebbel's sämmtliche Werke, Band 7 Gedichte, Hoffmann und Campe, Hamburg: 1867, S. 280 (Link)
Karl Kraus: "Die Fackel", 1914, Nr. 398, S. 17, Nr. 400, S. 2, 46
Österreichische Akademie der Wissenschaften, AAC: DIE FACKEL von Karl Kraus (digitale Edition)