Dieses umstrittene, wahrscheinlich meistizitierte, provokative Adorno-Zitat ist das zentrale Element eines Satzes von ingesamt 37 Wörtern, die bei der Interpretation des Zitats mitgedacht gehören.
1949/1951
1966
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Quellen:
Burkhardt Lindner: "Was heißt: Nach Auschwitz? Adornos Datum", in: Stephan Braese ua. (Hg.): Deutsche Nachkriegsliteratur und der Holocaust. Campus Verlag, Frankfurt / New York: 1998, S. 283ff. (Link)
Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften, Band 10.1. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Suhrkamp, Frankfurt: 1977, S. 30.
Theodor W. Adorno: Negative Dialektik. Suhrkamp, Frankfurt: 1973, S. 355
Theodor W. Adorno: Engagement (Vorerst zitiert nach Wikipedia)
Theodor W. Adorno:
1949/1951
- "Noch das äußerste Bewusstsein vom Verhängnis droht zum Geschwätz zu entarten. Kulturkritik findet sich der letzten Stufe der Dialektik von Kultur und Barbarei gegenüber: nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch, und das frisst auch die Erkenntnis an, die ausspricht, warum es unmöglich ward, heute Gedichte zu schreiben."
Theodor W. Adorno: Kulturkritik und Gesellschaft
- "Den Satz, nach Auschwitz noch Lyrik zu schreiben, sei barbarisch, möchte ich nicht mildern; negativ ist darin der Impuls ausgesprochen, der die engagierte Dichtung beseelt."
Theodor W. Adorno: Engagement
1966
- "Das perennierende Leiden hat soviel Recht auf Ausdruck wie der Gemarterte zu brüllen; darum mag falsch gewesen sein, nach Auschwitz ließe sich kein Gedicht mehr schreiben. Nicht falsch aber ist die minder kulturelle Frage, ob nach Auschwitz noch sich leben lasse, ob vollends es dürfe, wer zufällig entrann und rechtens hätte umgebracht werden müssen. Sein Weiterleben bedarf schon der Kälte, des Grundprinzips der bürgerlichen Subjektivität, ohne das Auschwitz nicht möglich gewesen wäre: drastische Schuld des Verschonten. Zur Vergeltung suchen ihn Träume heim wie der, daß er gar nicht mehr lebte, sondern 1944 vergast worden wäre, und seine ganze Existenz danach lediglich in der Einbildung führte, Emanation des irren Wunsches eines vor zwanzig Jahren Umgebrachten."
Theodor W. Adorno: Negative Dialektik, Meditationen zur Metaphysik
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Quellen:
Burkhardt Lindner: "Was heißt: Nach Auschwitz? Adornos Datum", in: Stephan Braese ua. (Hg.): Deutsche Nachkriegsliteratur und der Holocaust. Campus Verlag, Frankfurt / New York: 1998, S. 283ff. (Link)
Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften, Band 10.1. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Suhrkamp, Frankfurt: 1977, S. 30.
Theodor W. Adorno: Negative Dialektik. Suhrkamp, Frankfurt: 1973, S. 355
Theodor W. Adorno: Engagement (Vorerst zitiert nach Wikipedia)