|  | 
| Entstelltes Max-Weber-Zitat. | 
Max Weber: "Politik als Beruf", 1919:
- "Es gibt zwei Arten, aus der Politik seinen Beruf zu machen. Entweder: 
man lebt 'für' die Politik – oder aber: 'von' der Politik. Der Gegensatz
 ist keineswegs ein exklusiver. In aller Regel vielmehr tut man, 
mindestens ideell, meist aber auch materiell, beides: wer 'für' die 
Politik lebt, macht im innerlichen Sinne 'sein Leben daraus': er 
genießt entweder den nackten Besitz der Macht, die er ausübt, oder er 
speist sein inneres Gleichgewicht und Selbstgefühl aus dem Bewußtsein, 
durch Dienst an einer 'Sache' seinem Leben einen Sinn zu 
verleihen.
 In diesem innerlichen Sinn lebt wohl jeder ernste Mensch, der für eine Sache lebt, auch von dieser Sache. Die Unterscheidung bezieht sich also auf eine viel massivere Seite des Sachverhaltes: auf die ökonomische. 'Von' der Politik als Beruf lebt, wer danach strebt, daraus eine dauernde Einnahmequelle zu machen, – 'für' die Politik der, bei dem dies nicht der Fall ist.
 Damit jemand in diesem ökonomischen Sinn 'für' die Politik leben könne, müssen unter der Herrschaft der Privateigentumsordnung einige, wenn Sie wollen, sehr triviale Voraussetzungen vorliegen: er muß – unter normalen Verhältnissen – ökonomisch von den Einnahmen, welche die Politik ihm bringen kann, unabhängig sein.
 Das heißt ganz einfach: er muß vermögend oder in einer privaten Lebensstellung sein, welche ihm auskömmliche Einkünfte abwirft. So steht es wenigstens unter normalen Verhältnissen.
 Zwar die Gefolgschaft des Kriegsfürsten fragt ebensowenig nach den Bedingungen normaler Wirtschaft wie die Gefolgschaft des revolutionären Helden der Straße. Beide leben von Beute, Raub, Konfiskationen, Kontributionen, Aufdrängung von wertlosen Zwangszahlungsmitteln: – was dem Wesen nach alles das Gleiche ist. Aber das sind notwendig außeralltägliche Erscheinungen: in der Alltagswirtschaft leistet nur eigenes Vermögen diesen Dienst.
 Aber damit allein nicht genug: er muß überdies wirtschaftlich 'abkömmlich' sein, d. h. seine Einkünfte dürfen nicht davon abhängen, daß er ständig persönlich seine Arbeitskraft und sein Denken voll oder doch weit überwiegend in den Dienst ihres Erwerbes stellt."
 Max Weber, Politik als Beruf, S. 42 (Link)
- "Die Leitung eines Staates oder einer Partei durch Leute, welche (im 
ökonomischen Sinn des Wortes) ausschließlich für die Politik und nicht 
von der Politik leben, bedeutet notwendig eine 'plutokratische' Rekrutierung der politisch führenden Schichten. Damit ist freilich nicht
 auch das Umgekehrte gesagt: daß eine solche plutokratische Leitung auch
 zugleich bedeutete, daß die politisch herrschende Schicht nicht auch 'von' der Politik zu leben trachtete, also ihre politische Herrschaft nicht auch für ihre privaten ökonomischen Interessen auszunutzen pflegte. Davon ist natürlich gar keine Rede."  
 Max Weber, Politik als Beruf, S. 44 (Link)
- "Wir Journalisten lieben Webers 'Wer Politik betreibt, erstrebt Macht', 
mit dem wir die allzu Machtgeilen geißeln. Gerne genommen wird auch 
Webers Unterscheidung zwischen jenen Politikern, die für die Politik 
leben und jenen, die von ihr leben – mit der sich all jenen in den 
Rücken schießen lässt, die an ihrem Amt kleben."
 (handelsblatt.com)
- "Weber
 unterteilt dabei den Begriff des Berufpolitikers in solche, die für die
 Politik, und in solche, die von der Politik leben." 
 Wikipedia
Quellen:
Max Weber: "Wissenschaft als Beruf, 1917/1919; Politik als Beruf, 1919", Studienausgabe der Max Weber-Gesamtausgabe, Teil 1, Band 17, herausgegeben von Wolfgang J. Mommsen und Wolfgang Schluchter, J.C.B. Mohr, Tübingen: 1994, S. 42; 44 (Link)
Beispiel für das Falschzitat:
Wolfgang Prinz: "Politzirkus: Bissige Aussprüche und Zitate von Politikern und über sie." Books on Demand, Norderstedt: 2009, S. 115 (Link)
-
Artikel in Arbeit. Die fettgedruckten Hervorhebungen sind von mir.
 
