Das in religiösen Kreisen beliebte Zitat wurde für den Einstein-Roman "La última respuesta" von Álex Rovira und Francesc Miralles auf Spanisch erfunden; die deutsche Ausgabe erschien 2 Jahre nach der Erstausgabe mit dem Titel: "Einsteins Versprechen" (Link).
Álex Rovira, Francesc Miralles: "Einsteins Versprechen", 2011 (Link). |
In dem Roman schreibt die Romanfigur Albert Einstein kurz vor seinem Tod einen langen Brief an seine Tochter Lieserl, die in der Realität wahrscheinlich als kleines Kind gestorben ist, im Roman aber 50 Jahre lang irgendwo versteckt gelebt hat.
Álex Rovira y Francesc Miralles: "La última respuesta", Kapitel 71, (Link) |
Dieser Brief wird später im Internet zuerst auf Englisch, später auf Deutsch ohne Hinweis auf seinen Ursprung in einem Roman mit der unwahren Behauptung verbreitet, das Original des Briefes sei zusammen mit 1400 anderen Briefen dem Einstein-Archiv der Hebrew University in Jerusalem übergeben worden.
Dass diese Behauptung falsch ist und der Brief Albert Einstein nur unterschoben wurde, hat schon vor 5 Jahren ein Rechercheur der Facktenchecker-Webseite Snope aufgedeckt (Link). Zum gleichen Schluss kam im Jahr 2018 die Rechercheurin der deutschsprachigen Faktenchecker-Webseite Mimikama.at (Link).
Manche, die den Brief verbreiten, sagen inzwischen, es sei egal, ob wirklich Albert Einstein den Brief geschrieben habe. Der Brief sei so schön, dass der wirkliche Urheber nicht wichtig wäre. Andere halten diesen Brief für religiösen Kitsch.
Einzelne Sätze aus diesem inzwischen in unterschiedlichen Versionen verbreiteten angeblichen Brief Albert Einsteins, den man zum Beispiel hier auf Deutsch nachlesen kann, werden durch Memes verbreitet:
Pseudo-Albert-Einstein-Zitat. (Link) |
Pseudo-Albert-Einstein-Zitat. |
Der angebliche Brief Albert Einsteins wird auch Kindern vorgelesen:
Pseudo-Albert-Einstein-Zitat. (Link) |
Sogar von Wissenschaftler*innen werden diese Kuckuckszitate irrtümlich als Aussagen Albert Einsteins ernst genommen und interpretiert:
Artikel in Arbeit.