Pseuo-Albert-Einstein quote. |
Albert Einstein hat dieses Bonmot so ähnlich vom Wiener Physiker Ludwig Boltzmann übernommen, wie er im Vorwort seiner 'gemeinverständlichen' Ausgabe der 'speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie' 1916 erklärt.
Doch schon 1921 unterschlägt ein anonymer "Fachgelehrter" den Namen "Boltzmann" in einem Artikel gegen den Wiener "Einsteinrummel" und schreibt das Zitat, so wie später noch viele andere, fälschlich Albert Einstein zu.
Albert Einstein, 1916:
- "Im Interesse der Deutlichkeit erschien es mir unvermeidlich, mich oft zu wiederholen, ohne auf die Eleganz der Darstellung die geringste Rücksicht zu nehmen; ich hielt mich gewissenhaft an die Vorschrift des genialen Theoretikers L. Boltzmann, man solle die Eleganz Sache der Schneider und Schuster sein lassen."
Albert Einstein, 1916 (Link)
- "Überhaupt die populären Bearbeitungen von Ensteins Lehren! Er selbst hat eine verfaßt, die kein Mensch versteht, wie Einstein selbst zugibt, der noch sagt, Eleganz sei die Sache der Schuster und Schneider. Merkwürdig, einen Newton, Galilei, Schopenhauer, Rob. Mayer versteht jedermann, desgleichen einen Darwin, Helmholtz usw. Nur Herrn Einstein versteht man nicht, wo doch alles Goße, Wahre immer so einfach ist."
Reichspost, Morgenblatt, Viator (Psd.): "Einsteinrummel", 14. Januar 1921, S. 2 (Link)
- "Wenn du es nicht einfach erklären kannst, verstehst du es nicht gut genug. Wenn du die Wahrheit beschreiben willst, überlasse die Eleganz dem Schneider."
- "Wenn du vorhast, die Wahrheit zu beschreiben, dann überlasse die Eleganz dem Schneider."
- "If you are out to describe the truth, leave elegance to the tailor."
Quellen:
Alber Einstein: Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie (Gemeinverständlich). (1916) 5. Auflage, Verlag von Friedr. Vieweg und Sohn, Braunschweig: 1920, Vorwort S. IIIf. (Link);
Anno
Reichspost, Morgenblatt, Viator (Psd.): "Einsteinrummel", 14. Januar 1921, S. 2 (Link)
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