Pseudo-William-Shakespeare-Zitat. |
Der Satz "The earth has music for those who listen" wird im 21. Jahrhundert in der Meme-Welt sehr oft fälschlich William Shakespeare zugeschrieben.
Pseudo-Shakespeare-Zitat. |
Pseudo-George-Santayana-Zitat. |
Manchmal wird das Bonmot auch dem amerikanischen Philosophen George Santayana zugeschrieben. Aber auch in seinen Texten hat es noch niemand gefunden.
Bei einer chronologischen Google-Books-Suche taucht das Zitat im Jahr 1974 erstmals auf und wurde damals keinem Autor zugeschrieben, ein Jahrzehnt später einem unbekannten Autor und ab dem Jahr 1990 William Shakespeare.
Inzwischen hat man herausgefunden, dass das Zitat mit kleinen Veränderungen wahrscheinlich aus der letzten Strophe eines Gedichts des sonst kaum zitierten amerikanischen Dichters Reginald Vincent Holmes entstanden ist:
Reginald Holmes: "The Magic of Sound", 1955, letzte Strophe:
- "The earth has its music for those who will listen;
Its bright variations forever abound.
With all of the wonders that God has bequeathed us,
There’s nothing that thrills like the magic of sound."
stephanebarthelemy.com
Artikel in Arbeit.
______
Google - English
Google - Deutsch
archive.org
wikipedia
1974: books.google (Früheste Erwähnung des Zitats. Keine Zuschreibung)
1988: books.google (Unknown author)
1990: Music Clubs Magazine, National Federation of Music Clubs, Bände 70-71, 1990, S. 2 books.google (Früheste Zuschreibung an Shakespeare.)
Reginald Holmes: "The Magic of Sound", in: Reginald Vincent Holmes: "Fireside Fancies." Edwards Brothers: 1955, S. 27 (vorerst zitiert nach Wikipedia; die Holmes-Verse sind noch nicht mit dem Erstdruck überprüft. )
__________
Dank:
Ich danke Eduard Habsburg für den Hinweis auf dieses Kuckuckszitat und den Autor*innen von Wikipedia für ihre Recherchen dazu.