Montag, 3. September 2018

"Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete; er kennt weder Gründe noch Gegengründe und glaubt sich immer im Recht." Ludwig Feuerbach (angeblich)


Pseudo-Ludwig-Feuerbach-Zitat.
Dieser Aphorismus des Malers Anselm Feuerbach wird seit Jahrzehnten öfters seinem Onkel, dem Philosophen Ludwig Feuerbach, gegen den die "Thesen über Feuerbach" von Karl Marx (mit der berühmten 11. These) gerichtet waren, unterschoben.



Anselm Feuerbach, 1878


  • "Ein gutes Wort wirkt schöpferisch und erweckt neue Ideen. Eine alberne Bemerkung kann eine ganze Saat verwüsten.

    Tadeln ist leicht, deshalb versuchen sich so viele darin. Mit Verstand loben ist schwer, darum tun es so wenige.

    Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete; er kennt weder Gründe noch Gegengründe und glaubt sich immer im Recht.

    Das echte Kunstwerk bedarf keiner Vermittlung. Es spricht oder schweigt, je nach der Natur des Beschauers."

    Anselm Feuerbach: "Kunstkritik" (Link)

Unvollständiges Anselm-Feuerbach-Zitat.
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Quellen:
Anselm Friedrich Feuerbach: "Ein Vermächtnis von Anselm Feuerbach." Herausgegeben von Henriette Feuerbach, Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin: 1878, S. 271 (Link); Kurt Wolff Verlag, Leipzig: 1920 (Link)
Marx-Engels Werke, Band 3,  Dietz Verlag, Berlin: 1969, Seite 5ff. (Link)


Beispiele für falsche Zuschreibungen an Ludwig Feuerbach:
1968: "Die besten Regeln der Rhetorik aus zwei Jahrtausenden: Aussprüche zur Redekunde in der systematischen Anordnung eines Lehrbuchs", Econ Verlag, Düsseldorf/ Wien: 1969, S. 168  (Link)
2009: Stefan Knischek: "Lebensweisheiten berühmter Philosophen: 4000 Zitate von Aristoteles bis Wittgenstein", Humboldt, 8. Auflage, Hannover: 2009, S. 104 (Link)
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