Montag, 20. November 2017

"... nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch ..." Theodor W. Adorno

Dieses umstrittene, wahrscheinlich meistizitierte, provokative Adorno-Zitat ist das zentrale Element eines Satzes von ingesamt 37 Wörtern, die bei der Interpretation des Zitats mitgedacht gehören.

Theodor W. Adorno:


1949/1951
  • "Noch das  äußerste Bewusstsein vom Verhängnis droht zum Geschwätz zu entarten. Kulturkritik findet sich der letzten Stufe der Dialektik von Kultur und Barbarei gegenüber: nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch, und das frisst auch die Erkenntnis an, die ausspricht, warum es unmöglich ward, heute Gedichte zu schreiben." 
    Theodor W. Adorno: Kulturkritik und Gesellschaft
1962

  • "Den Satz, nach Auschwitz noch Lyrik zu schreiben, sei barbarisch, möchte ich nicht mildern; negativ ist darin der Impuls ausgesprochen, der die engagierte Dichtung beseelt."
    Theodor W. Adorno: Engagement 

1966
  • "Das perennierende Leiden hat soviel Recht auf Ausdruck wie der Gemarterte zu brüllen; darum mag falsch gewesen sein, nach Auschwitz ließe sich kein Gedicht mehr schreiben. Nicht falsch aber ist die minder kulturelle Frage, ob nach Auschwitz noch sich leben lasse, ob vollends es dürfe, wer zufällig entrann und rechtens hätte umgebracht werden müssen. Sein Weiterleben bedarf schon der Kälte, des Grundprinzips der bürgerlichen Subjektivität, ohne das Auschwitz nicht möglich gewesen wäre: drastische Schuld des Verschonten. Zur Vergeltung suchen ihn Träume heim wie der, daß er gar nicht mehr lebte, sondern 1944 vergast worden wäre, und seine ganze Existenz danach lediglich in der Einbildung führte, Emanation des irren Wunsches eines vor zwanzig Jahren Umgebrachten."
    Theodor W. Adorno: Negative Dialektik, Meditationen zur Metaphysik
Über dieses Zitat wurde jahrzehntelang schon viel Falsches und Richtiges geschrieben. Einen kurzen Überblick dazu findet man auf Wikipedia, lesenswert ist auch Burkhardt Lindners Artikel: "Was heißt: Nach Auschwitz? Adornos Datum" (Link).
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Quellen:
Burkhardt Lindner: "Was heißt: Nach Auschwitz? Adornos Datum", in: Stephan Braese ua. (Hg.): Deutsche Nachkriegsliteratur und der Holocaust. Campus Verlag, Frankfurt / New York: 1998, S. 283ff. (Link)
Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften, Band  10.1. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Suhrkamp, Frankfurt: 1977, S. 30. 
Theodor W. Adorno: Negative Dialektik. Suhrkamp, Frankfurt: 1973, S. 355
Theodor W. Adorno: Engagement (Vorerst zitiert nach Wikipedia) 
Wikipedia

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Artikel in Arbeit. Zitate noch nicht überprüft.

Donnerstag, 16. November 2017

"Wenn ein Mann über eine Frau nachzudenken beginnt, gehört er ihr schon halb." Marcel Proust (angeblich)


Pseudo-Marcel-Proust quote.
Dieser Spruch wird seit 1974 dem französischen Autor und Regisseur Marcel Pagnol zugeschrieben und erst seit 2007 Marcel Proust unterschoben.

Da das Zitat erst im 21. Jahrhundert Marcel Proust zugeschrieben wurde und da ich es weder auf Französisch noch auf Deutsch oder Englisch in einem digitalisierten Text von oder über Marcel Proust gefunden habe, ist es höchstwahrscheinlich irrtümlich Marcel Proust unterschoben worden. Solche Verwechslungen bei ähnlichen Autorennamen kommen ja öfters vor.

Ein französische Quelle für die Zuschreibung an Marcel Pagnol kenne ich noch nicht.

Varianten:
  • "Wenn ein Mann über eine Frau nachzudenken beginnt, gehört er ihr schon halb."
  • "Wenn ein Mann über eine Frau nachzudenken beginnt, hat sie ihn schon halb gewonnen."
  • "Wenn ein Mann anfängt über eine Frau nachzudenken, dann hat sie gewonnen."
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Quellen:
Eine der ersten Zuschreibungen an Marcel Proust: 2007: (Link)
Google
Erste Zuschreibung an Marcel Pagnol: 1974:
Markus R. Ronner: "Die Treffende Pointe: humoristisch-satirische Geistesblitze des 20. Jahrhunderts nach Stichwörtern alphabetisch geordnet." Ott Verlag, Thun: 1974, S. 216 (Link)

Dienstag, 14. November 2017

„Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache." Hanns Joachim Friedrichs (angeblich)

Pseudo-Hanns-Joachim-Friedrichs-Zitat.

Das ist ein Falschzitat, weil es eine Aussage des deutschen Fernsehjournalisten Hanns Joachim Friedrichs aus einem SPIEGEL-Gespräch über die notwendige emotionale Distanz eines Fernsehmoderators zu der Nachricht, die er präsentiert, ins Unsinnige verallgemeinert.

Im ursprünglichen Satz geht es um die Notwendigkeit von Fernsehjournalisten, bei schlimmen Nachrichten nicht 'in öffentliche Betroffenheit' zu versinken, 'cool' zu 'bleiben, ohne kalt zu sein'. Nur so würde das Publikum TV-Moderatoren auf Dauer vertrauen.

Diese Aussage wird in entstellter Form als Berufs-Maxime für alle Journalisten verbreitet. Was darauf hinaus läuft, dass ein Journalist, dem zum Beispiel Menschenrechte oder der Rechtsstaat am Herzen liegen, seinen Beruf verfehlt hätte, weil er sich mit dieser Sache nicht gemein machen dürfte. Einige der angesehensten Journalisten der Welt wären nach dieser Definition keine guten Journalisten.

Hanns Joachim Friedrichs, 1995:
  • "SPIEGEL: Hat es Sie gestört, daß man als Nachrichtenmoderator ständig den Tod präsentieren muß?

    FRIEDRICHS: Nee, das hat mich nie gestört. Solche Skrupel sind mir fremd. Also, wer das nicht will, wer die Seele der Welt nicht zeigen will, in welcher Form auch immer, der wird als Journalist zeitlebens seine Schwierigkeiten haben. Aber ich hab' es gemacht, und ich hab' es fast ohne Bewegung gemacht, weil du das anders nämlich gar nicht machen kannst. Das hab' ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, daß die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören."
    Der Spiegel, 13/1995, 27. März 1995  (Link)

Aus der Aussage, Zuschauer vertrauen einem Nachrichtenmoderator nur, wenn er Distanz hält und sich vor der Kamera nicht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, gemein mache, wurde das Motto des jährlich vergebenen Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises in folgender Version fabriziert: 
  • "Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört."
    Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis  (Link)
Dazu:
  • "Der Witz ist, dass Friedrichs diesen Satz so nie gesagt hat, und auch nie gesagt hätte. Denn es ist ein abgrundtief blöder Satz."
    Robert Misik (Link)
  • "Dieser Satz ziert die Anzeigen, mit denen ein Journalistenpreis ausgeschrieben wird – und er ist trotzdem falsch. Er ist falsch, wenn er so verstanden würde, dass einem Journalisten nichts und niemand angelegen sein soll."
    Heribert Prantl 
    (Link)
  • "Ich halte nichts von der These, man solle sich nicht verbünden. Gerade wir als Journalisten sollen uns interessieren, für die, die sonst nicht gehört werden. Für Menschen, die ausgenutzt und betrogen werden. Für die, die missbraucht und getötet werden. Das ist eine sehr wichtige Aufgabe, die wir erfüllen müssen. Als Anne Will im letzten Jahr diesen Preis gewonnen hat, fand ich es ganz toll, dass sie sich in ihrer Dankesrede von diesem Motto distanziert und einen reflektierten Blick auf diese Aussage geworfen hat."
    Maria von Welser
    (Link)
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Nachtrag, 24. Februar 2018: Klarstellung von Cordt Schnibben:
  • "Ich bin Transporteur dieses Zitats, weil ich damals am Sterbebett von Hanns Joachim Friedrichs diesen Satz gehört und nachgefragt habe. Er hat es eingegrenzt in einem sehr politischen, parteipolitischen Sinne: Also, wenn die SPD das Ehegattensplitting abschafft und ich als Moderator einer öffentl-rechtlichen Newssendung finde es gut, dann darf mir der Zuschauer das nicht anmerken. Daraus zu machen, dass ein Journalist quasi ein haltungsloser, emotionsloser Journalist sein sollte, dem man seine Haltung nicht anmerkt, ist eine Pervertierung. Und HJF gegen eine Solidaritätserklärung für DY zu instrumentalisieren, darauf kann nur kommen, wer nicht weiß, wer er war. Ist übrigens ein dämlicher Fehler von mir, die Konkretisierung dieses Satzes damals im Spiegel nicht abgedruckt zu haben."
    Cordt Schnibben, 23. Februar 2018, Twitter (Link)




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Quellen:
Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, Webseite (Link) 
Jürgen Leinemann, Cordt Schnibben: "Cool bleiben, nicht kalt. Der Fernsehmoderator Hanns Joachim Friedrichs über sein Journalistenleben." Interview, Der Spiegel 13/1995, 27. März 1995 (Link)
Robert Misik: "Lob der Parteilichkeit", 2016 (Link)
Heribert Prantl: "Die Welt als Leitartikel: Zur Zukunft des Journalismus." Picus Verlag, Wien: 2012, ebook (Link) 
Steffen Burkhardt: "Praktischer Journalismus." Oldenbourg Verlag, München: 2009, Interview mit Maria von Welser, S. 99 (Link)  
Cordt Schnibben, 23. Februar 2018, Twitter (Link)
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Letzte Änderung: 24. Februar 2018 

Sonntag, 12. November 2017

"Symmetrie ist die Ästhetik der Dummen." Mies van der Rohe (angeblich)

Dieser Aphorismus scheint in Architektur- und Künstlerkreisen seit mindestens 60 Jahren bekannt zu sein und wird - immer ohne Quellenangabe - Mies van der Rohe, aber auch Picasso, Salvatore Dali und Friedensreich Hundertwasser unterschoben. Bisher ist es noch niemandem gelungen, den Spruch in einer ihrer Schriften oder Interviews nachzuweisen.

Wie so viele Sprichwörter ist auch dieser Aphorismus wahrscheinlich anonymen Ursprungs und in verschiedenen Versionen überliefert.

Varianten: 
Symmetrie sei die Ästhetik des kleinen Mannes / des Kleinbürgers / der Dummen / der Doofen / der Einfältigen / der Einfallslosen / der Primitiven / of fools.


 1965 (erstmals)
  • "Von einem für seine ironischen Bemerkungen bekannten Architekten stammt der Satz: 'Die Symmetrie ist die Ästhetik des kleinen Mannes', der hier offensichtlich zuzutreffen scheint ..." (Link)
1999
  • "Symmetrie ist die Ästhetik des Kleinbürgers." Der Spiegel, 51/1999 (Link)
2003
  • "'Symmetrie ist die Ästhetik der Dummen.' Ich behaupte, Picasso hat's gesagt. Ein Kollege von mir behauptet, Hundertwasser. Und Google hat keine Ahnung. Anyone?" (Link)
2004
  • " .. vor Jahren (vielen) habe ich den Spruch "Symmetrie ist die Ästhetik der Doofen" mal im SPIEGEL gelesen".
2006
  • "Bei uns im Studium hieß es wenigstens noch 'Symmetrie ist die Ästhetik des kleinen Mannes'." 
 
2007 
  • "Symmetrie ist die Ästhetik der Dummen" (Ludwig Mies van der Rohe) 
2009
  • "Symmetrie ist die Ästhetik der Einfallslosen"
  • "Respektlos vor dem Alten höhnte man damals: Symmetrie ist die Ästhetik der dummen Kerle."
2010
  • "Salvador Dali said that symmetry is the aesthetics of fools."
 2014
  • "'Symmetry is the aesthetics of fools.' Picasso, Mies van der Rohe, Schopenhauer? Whoever said it, Sister O. won’t know the name." 
2015
  • "Als ich ein Kind war, hat mir ein Nachbar den Satz „Symmetrie ist die Ästhetik der Primitiven“ beigebracht." 

  • "I think it was Picasso who supposedly said that symmetry is the aesthetics of fools."
     
2016
  • "'Symmetrie ist die Ästhetik der einfältigen.' — Ein ehemaliger Arbeitskollege meines Vaters."
 2017
  • "Symmetrie ist die Ästhetik der Doofen"  
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Quellen:
Google
Bauen auf dem Lande, Bände 16-17, 1965, S. 55 (Link) (Erstmals in einem digitalisierten Text nachweisbar; genauere bibliogr. Angaben folgen.)

Donnerstag, 9. November 2017

"Lieber Freund, entschuldige meinen langen Brief, für einen kurzen hatte ich keine Zeit." Charlotte von Stein (angeblich)

Pseudo-Wolfgang-von-Goethe-Zitat.
Dieser Satz wird außer Charlotte von Stein auch Voltaire, Goethe, Churchill, Mark Twain und vielen anderen - immer ohne genaue Quellenangabe - zugeschrieben. In keiner ihrer Schriften ist dieses Zitat allerdings gefunden worden.

Der Satz stammt so ähnlich aus dem Postskriptum eines etwa 40-seitigen Briefes des französischen Mathematikers und Philosophen Blaise Pascal aus dem Jahr 1656:
  • "Ich habe den gegenwärtigen Brief aus keiner andern Ursach so lang gemacht, als weil ich nicht Zeit hatte, ihn kürzer zu machen." 

    Blaise Pascal, 16. Brief, 4. Dezember 1656, Übersetzung: 1792, S. 263
    (Link)
  • "Nachschrift. Ehrwürdige Väter, meine Briefe pflegten nicht so schnell auf einander zu folgen und auch nicht so lang zu sein. Die wenige Zeit, die ich hatte, ist Ursache von dem einen wie von dem andern. Ich habe diesen Brief nur deshalb länger gemacht, weil ich nicht Muße hatte ihn kürzer zu machen."

    Blaise Pascal, 16. Brief, Übersetzung von Karl Adolf Blech, 1841, S. 364 (Link)
  • "Je n’ai fait celle-ci plus longue que parce que je n’ai pas eu le loisir de la faire plus courte."

    Blaise Pascal,
    4. Dezember 1656   (Link)
Garson O'Toole (Quote Investigator) ist der englischen Geschichte dieses Satzes nachgegangen (Link).

Wenn ich mich nicht irre, ist die falsche Zuschreibung des Zitats an Frau von Stein noch keine 20 Jahre alt. Da es weder in einem seriösen Zitat-Lexikon noch in sonst einer seriösen Quelle Charlotte  von Stein zugeschrieben wird, muss man davon ausgehen, dass es ihr so wie Voltaire, Goethe und einigen anderen irrtümlich unterschoben wurde.

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ZITATFORSCHUNG unterstützen.

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Quellen:
Google, Google
Fred R. Shapiro: The Yale Book of Quotations, Yale University Press, New Haven: 2006, S. 583
Quoteinvestigator: "If I Had More Time, I Would Have Written a Shorter Letter  Blaise Pascal? John Locke? Benjamin Franklin? Henry David Thoreau? Cicero? Woodrow Wilson?" 2012 (Link)
Johann Wolfgang Goethe: Repertorium sämtlicher Briefe 1764 - 1832  (Link)
Blaise Pascal: Provinzialbriefe über die Sittenlehre und Politik der Jesuiten ..., Band 2, 1792,  16. Brief, An die Ehrwürdigen Väter von der Gesellschaft Christi, 4. Dezember 1656, S. (219-)263 (Link)

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Artikel in Arbeit.



 Letzte Änderung: 22/6 2020

Mittwoch, 8. November 2017

"Seht diesen Moment, den wir teilen: Es ist der Moment, von dem Hegel sprach. Der Moment, in dem Minervas Eule aufsteigt!" Emmanuel Macron

Was ist der Moment, von dem Hegel sprach?
  • "Wenn die Philosophie ihr Grau in Grau malt, dann ist eine Gestalt des Lebens alt geworden, und mit Grau in Grau lässt sie sich nicht verjüngen, sondern nur erkennen; die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug."
    Georg Friedrich Hegel: Grundlinien der Philosophie des Rechts, Vorrede, 1820 (Link)
Als ich die beeindruckende Athener Europa-Rede Emmanuel Macrons las, verstand ich zuerst nicht, welchen Moment Emmanuel Macron meinte. Ich las: Wir (die Europäer) teilen den Moment von dem Hegel sprach -: Das ergibt im Zusammenhang mit der zukunftsorientierten Rede Macrons an die Jugend Europas keinen Sinn. Auch 

Die Sache ist aber einfacher als ich dachte. Macron hatte seine Rede am Hügel der Pnyx, dem klassischen Ort Athener Volksversammlungen, absichtlich am späten Abend angesetzt. Am Ende seiner Rede, als er von Hegels Eule der Minerva (griechisch: Athene) sprach, war es dunkel und im Hintergrund strahlte die Akropolis.

Macron hat Hegels Metapher, "die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug", wörtlich genommen und seine Rede  anscheinend auch wegen dieser Metapher in der Dämmerung Athens inszeniert.
Mein Irrtum: ich hatte das "wir" viel zu umfangreich verstanden. Mit der Interpretation, "Wir (die Athener Zuhörerinnen und Zuhörer sowie der Päsident Frankreichs) teilen jetzt diesen Moment, von dem Hegel sprach", ist die Bedeutung des Satzes klar und unmißverständlich: Es dämmert, und die Eulen Athens beginnen zu fliegen.
Es beginnt die Zeit, weise zu sein. Macron kümmert sich nicht um Hegels "Grau in Grau" der zu spät kommenden Philosophen, sondern empfiehlt der Jugend Europas auch etwas verrückt scheinende Ambitionen bei der Planung der gemeinsamen Zukunft.
Emmanuel Macron, 7. September 2017, Pnyx, Athen.
Macron brennt darauf, nach der Regierungsbildung in Berlin loslegen zu können. Ihm schwebt nichts weniger als eine "Renaissance Europas" vor. In Athen hielt er schon eine flammende Europarede, die in den Satz gipfelte: "Seht diesen Moment, den wir teilen: Es ist der Moment, von dem Hegel sprach. Der Moment, in dem Minervas Eule aufsteigt!" Nicht alle verstanden den Hinweis auf das Symbol der Weisheit – aber alle waren sie von dem Furor des jungen Europäers hingerissen. - derstandard.at/2000067300478/Macron-brauchte-ein-halbes-Jahr-zum-Verlust-des-Heiligenscheins Macron brennt darauf, nach der Regierungsbildung in Berlin loslegen zu können. Ihm schwebt nichts weniger als eine "Renaissance Europas" vor. In Athen hielt er schon eine flammende Europarede, die in den Satz gipfelte: "Seht diesen Moment, den wir teilen: Es ist der Moment, von dem Hegel sprach. Der Moment, in dem Minervas Eule aufsteigt!" Nicht alle verstanden den Hinweis auf das Symbol der Weisheit – aber alle waren sie von dem Furor des jungen Europäers hingerissen. - derstandard.at/2000067300478/Macron-brauchte-ein-halbes-Jahr-zum-Verlust-des-Heiligenscheins
  • "Macron wollte diese Rede aller Sicherheitsbedenken zum Trotz auf dem Hügel der Pnyx halten, dort wo die Griechen den Staat und die Demokratie erfunden haben. Er wollte sie mit Beginn der Dämmerung halten, wenn die Hügel rings um Athen in ein rosafarbenes Licht getaucht sind, wenn die Zikaden noch zirpen, während jener blauen Stunde also, da alles möglich scheint, sogar die Neuerfindung einer so alten und inzwischen vielfach verratenen Idee wie Europa." (Link)
  • "Macron brennt darauf, nach der Regierungsbildung in Berlin loslegen zu können. Ihm schwebt nichts weniger als eine Renaissance Europas vor. In Athen hielt er im September vor der nächtlichen Akropolis eine flammende Europarede, die in dem Satz gipfelte: «Schaut diesen Moment, den wir teilen, es ist der Moment, von dem Hegel sprach, der Moment, in dem Minervas Eule aufsteigt!» Nicht alle verstanden den Hinweis auf das Symbol der Weisheit; aber alle waren sie von dem Furor des jungen Europäers hingerissen."
    (Link)
    Macron brennt darauf, nach der Regierungsbildung in Berlin loslegen zu können. Ihm schwebt nichts weniger als eine "Renaissance Europas" vor. In Athen hielt er schon eine flammende Europarede, die in den Satz gipfelte: "Seht diesen Moment, den wir teilen: Es ist der Moment, von dem Hegel sprach. Der Moment, in dem Minervas Eule aufsteigt!" Nicht alle verstanden den Hinweis auf das Symbol der Weisheit – aber alle waren sie von dem Furor des jungen Europäers hingerissen. - derstandard.at/2000067300478/Macron-brauchte-ein-halbes-Jahr-zum-Verlust-des-HeiligenscheinsMacron brennt darauf, nach der Regierungsbildung in Berlin loslegen zu können. Ihm schwebt nichts weniger als eine "Renaissance Europas" vor. In Athen hielt er schon eine flammende Europarede, die in den Satz gipfelte: "Seht diesen Moment, den wir teilen: Es ist der Moment, von dem Hegel sprach. Der Moment, in dem Minervas Eule aufsteigt!" Nicht alle verstanden den Hinweis auf das Symbol der Weisheit – aber alle waren sie von dem Furor des jungen Europäers hingerissen. - derstandard.at/2000067300478/Macron-brauchte-ein-halbes-Jahr-zum-Verlust-des-HeiligenscheinsMacron brennt darauf, nach der Regierungsbildung in Berlin loslegen zu können. Ihm schwebt nichts weniger als eine "Renaissance Europas" vor. In Athen hielt er schon eine flammende Europarede, die in den Satz gipfelte: "Seht diesen Moment, den wir teilen: Es ist der Moment, von dem Hegel sprach. Der Moment, in dem Minervas Eule aufsteigt!" Nicht alle verstanden den Hinweis auf das Symbol der Weisheit – aber alle waren sie von dem Furor des jungen Europäers hingerissen. - derstandard.at/2000067300478/Macron-brauchte-ein-halbes-Jahr-zum-Verlust-des-Heiligenscheins
  • "An die Jugend Europas gewandt sagte er: «Die Eule von Athen schaut leicht nach hinten. Tun Sie es nicht - schauen Sie nach vorne.»"
    (Link)
Macron brennt darauf, nach der Regierungsbildung in Berlin loslegen zu können. Ihm schwebt nichts weniger als eine "Renaissance Europas" vor. In Athen hielt er schon eine flammende Europarede, die in den Satz gipfelte: "Seht diesen Moment, den wir teilen: Es ist der Moment, von dem Hegel sprach. Der Moment, in dem Minervas Eule aufsteigt!" Nicht alle verstanden den Hinweis auf das Symbol der Weisheit – aber alle waren sie von dem Furor des jungen Europäers hingerissen. - derstandard.at/2000067300478/Macron-brauchte-ein-halbes-Jahr-zum-Verlust-des-HeiligenscheinsMacron brennt darauf, nach der Regierungsbildung in Berlin loslegen zu können. Ihm schwebt nichts weniger als eine "Renaissance Europas" vor. In Athen hielt er schon eine flammende Europarede, die in den Satz gipfelte: "Seht diesen Moment, den wir teilen: Es ist der Moment, von dem Hegel sprach. Der Moment, in dem Minervas Eule aufsteigt!" Nicht alle verstanden den Hinweis auf das Symbol der Weisheit – aber alle waren sie von dem Furor des jungen Europäers hingerissen. - derstandard.at/2000067300478/Macron-brauchte-ein-halbes-Jahr-zum-Verlust-des-Heiligen7Emmaunel Macron, 7. September 2017, Athen:
Macron brennt darauf, nach der Regierungsbildung in Berlin loslegen zu können. Ihm schwebt nichts weniger als eine "Renaissance Europas" vor. In Athen hielt er schon eine flammende Europarede, die in den Satz gipfelte: "Seht diesen Moment, den wir teilen: Es ist der Moment, von dem Hegel sprach. Der Moment, in dem Minervas Eule aufsteigt!" Nicht alle verstanden den Hinweis auf das Symbol der Weisheit – aber alle waren sie von dem Furor des jungen Europäers hingerissen. - derstandard.at/2000067300478/Macron-brauchte-ein-halbes-Jahr-zum-Verlust-des-Heiligenscheins
  • "Regardez l'heure que nous partageons, c’est ce moment dont HEGEL parlait, ce moment où la chouette de Minerve s'envole. Il est délicieux ce moment parce qu'il a quelque chose de confortable et de rassurant. La chouette de Minerve porte la sagesse mais elle regarde toujours derrière, c'est aussi ce que nous dit HEGEL avec humilité en parlant du philosophe, elle regarde derrière parce qu'il est toujours si facile et si agréable de regarder ce que nous avons, l'espace déterminé de ce que nous connaissons !"
    Emmanuel Macron, Athen  (Link) 
  • "Look at the time that we are sharing, it is the moment of which Hegel spoke, the moment when the owl of Minerva takes flight. This is such a wonderful time because there is something comfortable and reassuring about it. The owl of Minerva provides wisdom but it continues to look back, it is also what Hegel said with humility when speaking of philosophy, it looks back because it is always so easy and so nice to look at what we have, a determined space of what we know!
    Do not be like the owl of Minerva,
    have this crazy ambition again to desire a stronger, more democratic Europe, revitalized by its culture and what unites us! I am asking you and especially you, the young people of Europe, to have this extreme and perhaps a bit crazy ambition!
    What we are hoping for is in our hands; let us desire this together for ourselves and our children! I promise you that we will succeed! To do so, apply the words of the poet, George Seferis, and I quote: “And when you look for the miracle you’ve got to scatter your blood to the eight points of the wind because the miracle is nowhere but circulating in the veins of man.”
    So let us together give this miracle a chance for our Europe!"
    Emmanuel Macron, Athen  (Link) 
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  • "Half an hour of fine rhetoric leads up to the oratorical climax: “Look at the time that we are living in: it is the moment of which Hegel spoke, the moment when the owl of Minerva takes flight.” Macron doesn’t explain the metaphor; no doubt he overestimates his audience’s level of philosophical sophistication. Minerva is the goddess of wisdom, and the owl is her symbol; this owl, Hegel says, waits for night to fall before flying over the battlefield of history. In other words, philosophy can’t keep pace with events. “The owl of Minerva,” he continues, “provides wisdom but it continues to look back. It looks back because it is always so easy and so comforting to look at what we have, what we know, rather than at the unknown … ”(Link)

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Quellen:
Georg Friedrich Hegel: Grundlinien der Philosophie des Rechts. (EA: 1820) Suhrkamp, Frankfurt am Main: 1972, S. 14. (Link)
Discours du Président de la République, Emmanuel Macron, à la Pnyx, Athènes le jeudi 7 septembre 2017, 8. September 2017, Französisch und Englisch (Link)
Emmanuel Carrère: "Orbiting Jupiter: my week with Emmanuel Macron. Is France’s new president a political miracle, or a mirage that is already fading away?" The Guardian, 20. Oktober 2017 (Link) Martina Meister: "Am Geburtsort der Demokratie beschwört Macron die Neugründung Europas". Welt, 7. September 2017 (Link)
Stefan Brändle: "Macron brauchte ein halbes Jahr zum Verlust des Heiligenscheins Analyse" Der Standard, 7. November 2017 (Link)

Dienstag, 7. November 2017

"Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave." Friedrich Nietzsche (angeblich)

Vollständig lautet Friedrich Nietzsches Satz:
  • "Alle Menschen zerfallen, wie zu allen Zeiten so auch jetzt noch, in Sclaven und Freie; denn wer von seinem Tage nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sclave, er sei übrigens wer er wolle: Staatsmann, Kaufmann, Beamter, Gelehrter."
Friedrich Nietzsche, 1878:
  • "Hauptmangel der thätigen Menschen.Den Thätigen fehlt gewöhnlich die höhere Thätigkeit: ich meine die individuelle. Sie sind als Beamte, Kaufleute, Gelehrte, das heisst als Gattungswesen thätig, aber nicht als ganz bestimmte einzelne und einzige Menschen; in dieser Hinsicht sind sie faul. — Es ist das Unglück der Thätigen, dass ihre Thätigkeit fast immer ein Wenig unvernünftig ist. Man darf zum Beispiel bei dem geldsammelnden Banquier nach dem Zweck seiner rastlosen Thätigkeit nicht fragen: sie ist unvernünftig. Die Thätigen rollen, wie der Stein rollt, gemäss der Dummheit der Mechanik. — Alle Menschen zerfallen, wie zu allen Zeiten so auch jetzt noch, in Sclaven und Freie; denn wer von seinem Tage nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sclave, er sei übrigens wer er wolle: Staatsmann, Kaufmann, Beamter, Gelehrter." 
    Friedrich Nietzsche: "Menschliches, Allzumenschliches." I: § 283. Erste Veröffentlichung: 1878. (Link)
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Quelle:
Friedrich Nietzsche: Digitale Kritische Gesamtausgabe der Werke und Briefe, basierend auf der Ausgabe von G. Colli und M. Montinari, Berlin/New York, de Gruyter: 1967ff., hrsg. von Paolo D’Iorio, Menschliches, Allzumenschliches." I, 283. (Link)


Montag, 6. November 2017

"Dieses Jahr wird in die Geschichte eingehen. Zum ersten Mal hat eine zivilisierte Nation ein vollständiges Waffenregister. Unsere Straßen werden dadurch sicherer, unsere Polizei effizienter und die ganze Welt wird in der Zukunft unserem Beispiel folgen!“ Adolf Hitler (angeblich)

Pseudo-Hitler quote.

Dieses angebliche Hitler-Zitat ist in Amerika wahrscheinlich Hitlers bekanntestes Zitat und wurde vor kaum 40 Jahren anscheinend als PR-Instrument für eine Waffenlobby erfunden. Seitdem wird es in Dutzenden Zeitungen und Hunderten Diskussionen als politisches Argument gegen eine strengere Reglementierung von Waffenbesitz verwendet.

Da es noch niemand in einer Schrift oder Rede Hitlers nachweisen konnte, ist es ein Falschzitat. Es kann auch deswegen nicht stimmen, weil es im Dritten Reich nie ein vollständiges Waffenverbot für Private gab.  Im Gegenteil. Die Waffengesetze waren während der Weimarer Republik strenger.

Juden wurden allerdings ab 1933 Waffenscheine entzogen und ab November 1938 der Besitz von Waffen generell verboten (Link).

Der Autor des Zitats ist unbekannt. 1994 galt es schon als berühmtes Hitler-Zitat (Link),  inzwischen hat es mehr als 40.000 Google-Treffer, und wird immer noch in Büchern gegen gun controll verbreitet (Link), obwohl man längst (Link) wissen kann, dass es ein erlogenes Zitat ist.

Nach einem Massenmord in Amerika, wenn wieder Stimmen für strengere Waffengesetze laut werden, wird unzählige Male in Zeitungsartikeln, Leserbriefen und in Social Media mit diesem Zitat suggeriert, Waffenregistrierungen wären der erste Schritt zu einer Diktatur und zum Genozid.

Varianten:
  • "Dieses Jahr wird in die Geschichte eingehen. Zum ersten Mal hat eine zivilisierte Nation ein vollständiges Waffenregister. Unsere Straßen werden dadurch sicherer, unsere Polizei effizienter und die ganze Welt wird in der Zukunft unserem Beispiel folgen!"
    (Link)
  •  "1935 / 1933 / 1938 will go down in history! For the first time a civilized nation has full gun registration! Our streets will be safer, our police more efficient, and the world will follow our lead in the future!"
    (Link)
  • "This year will go down in history! For the first time, a civilized nation has full gun registration! Our streets will be safer, our police more efficient, and the world will follow our lead into the future!"



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Quellen:
Bernard E. Harcourt: "On Gun Registration, the NRA, Adolf Hitler, and Nazi Gun Laws: Exploding the Gun Culture Wars (A Call to Historians)", Fordham Law Review, Vol. 73, Issue II, 653, New York:  2004 (pdf)
Zweite RWaffG-Durchführungsverordnung gegen den Waffenbesitz der Juden vom 11. November 1938 (RGBl. I S. 1573) 
Alex Seitz-Wald: "The Hitler gun control lie", Salon 1. November 2013 (Link)
Wikipedia: Entwaffnung der deutschen Juden 1933-1938
Stephen P. Halbrook: "Das Nazi-Waffengesetz und die Entwaffnung der  deutschen Juden." Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift, Nr. 12, Dezember 2001, S. 8-11  (pdf)
blog.skepticallibertarian.com/2013/03/19/
(Link)
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Sonntag, 5. November 2017

"Wer Multikultur will, der hat keine eigene Kultur, das heißt, er hat überhaupt keine Kultur. Ihm fehlt also das, was den Menschen ausmacht." Friedrich Nietzsche (angeblich)

Pseudo-Friedrich-Nietzsche-Zitat.

Das ist wohl das dümmste Zitat, das seit einem Jahrzehnt auf rechtsextremen Seiten und auf Twitter Friedrich Nietzsche untergeschoben wird. Es kann schon deswegen in keiner Schrift Nietzsches gefunden werden, weil das Wort "Multikultur" erst etwa sieben Jahrzehnte nach seinem Tod aufgekommen ist.

Stilistisch und gedanklich bewegt sich dieses Falschzitat auf dem schlichten Niveau von Landser-Heften: auch deswegen kann es nicht von Friedrich Nietzsche stammen.
"Multikultur", Ngram


Falschzitat, vollständige Variante:

  •  "Wer Multikultur will, der hat keine eigene Kultur, das heißt, er hat überhaupt keine Kultur. Ihm fehlt also das, was den Menschen ausmacht. Denn Kultur ist nach Auffassung aller Philosophen, Anthropologen, Biologen der bestimmte Unterschied zwischen Mensch und Tier. Der Multikulturist muß also unter dem Menschen angeordnet werden. Er ist offensichtlich für Kultur zu dumm und für das gesunde Tier fehlt ihm der Instinkt.
    Friedrich Nietzsche"

Nachtrag 10. Dezember 2022

Inzwischen wird diese Pseudo-Nietzsche-Zitat kaum mehr verbreitet & alte Erwähnungen wurden gelöscht.

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Quellen:
Google
Erstmals taucht das Falschzitat um 2004 auf:
2015: https://rassekrieg.de.tl/Zitate.htm
Google books Ngram Viewer
Friedrich Nietzsche: Digitale Kritische Gesamtausgabe der Werke und Briefe, basierend auf der Ausgabe von G. Colli und M. Montinari, Berlin/New York, de Gruyter: 1967ff., hrsg. von Paolo D’Iorio (Link)
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Dank:
Ich danke Sonstwer.works für den Hinweis. 

Letzte Änderungen: 10/12 2022

"Alles im Leben dreht sich um Sex, nur nicht der Sex. Der dreht sich um Macht.“ Oscar Wilde (angeblich)

Pseudo-Oscar-Wilde-Zitat.
Der heutzutage sehr beliebte Spruch ist vor dem Jahr 1980 weder auf Englisch noch auf Deutsch in digitalisierten Texten nachweisbar und auch in keinem Werk Oscar Wildes zu finden.

Bekannt wurde der Aphorismus durch die Netflix-Serie "House of Cards":
  • "Francis Underwood
    A great man once said, everything is about sex. Except sex. Sex is about power."
    House of Cards, Chapter 9, 2013  (Link)

Wer den Spruch geprägt hat, wissen wir nicht. Er ist in verschiedenen Variationen schon vor der TV-Serie "House of Cards" in den 1990er Jahren als alter Witz unter amerikanischen Psychoanalytikern bekannt.
Erstmals irrtümlich Oscar Wilde zugeschrieben wurde dieser Witz anscheinend im Jahr 2002 (Link).

Varianten:

  • "Everything is about sex except sex, which is about aggression."
  • "Everything in the world is about sex except sex. Sex is about power." 
  • "Everything is about sex. Except sex. Sex is about power."

 

Evolution des Spruchs:


1959
  • "Everything is sex except sex, and God knows what sex has become. "
1984
  • "Because sex is about power, then sado-masochism is argued to be only an extension of that power, and anyway, where do you draw the line?"

1997
  • ".. the importance with which sex and aggression are viewed as motivators of human behavior by psychoanalysts is captured by the saying, "Everything is about sex, except sex, which is about aggression." I think of the Beast Within as a wolf ..."

1998
  • "As the old analytic joke goes, "Everything is about sex except sex, which is about aggression."
2002
  • "Brendan Lemon thoroughly understands Oscar Wilde's assertion that everything in the world is really about sex, except sex: Sex is about power." (Link)
2002
  • "Summarizing Freud and all of psychoanalysis most succinctly, Robert Michels (personal communication) wryly suggested: "Everything is about sex, except sex; sex is about power." ...  "Sometimes sex is just about sex !" (Link)
2013
  • "Francis Underwood
    A great man once said, everything is about sex. Except sex. Sex is about power."
    House of Cards, Chapter 9, 2013  (Link)
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    Quellen: 
    Google
    Wikiquote: unsourced
    Vergebliche Suche (Link)
    Usenet:  (Link)
    IMDb (Link) 
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    Dank:
    Ich danke Ralf Bülow für die Korrektur der ersten Fassung des Artikels.
    Artikel in Arbeit.