Montag, 4. November 2019

"Nichts ist schwerer zu ertragen, wie eine Reihe von guten Tagen." Kurt Tucholsky (angeblich)

Pseudo-Kurt-Tucholsky-Zitat.
 

Dieses aus einem Gedicht Goethes entstandende Sprichwort wird manchmal irrtümlich Kurt Tucholsky zugeschrieben. In den digitalisierten Schriften Tucholskys kommt es nicht vor.


Johann Wolfgang Goethe, 1815:

  • "Alles in der Welt läßt sich ertragen,
    Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen."
    (Link)
 Schon im 19. Jahrhundert wurde dieses Gedicht Goethes etwas verändert zitiert:
  • "Es ist nichts schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen." 1839 (Link);
  • "Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen." 1856 (Link); Fontane, 1890 (Link)
  • "Alles in der Welt läßt sich ertragen, Nur nicht eine Reihe von glüklichen Tagen."
 
 Georg Büchmann hat darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Gedanke ähnlich schon in Martin Luthers Tischreden vorkommt:


Martin Luther, Tischreden, 1570:

  • "Gute Tage können wir nicht ertragen, böse können wir nicht leiden! Gibt er uns Reichtum, so sind wir stolz, gibt er Armut, so verzagen wir." books.google.


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Quellen:
Büchmann
Goethe
Martin Luther
Fontane
Universallexikon
(Bibliographische Angaben folgen. )


zitate.eu/autor/kurt-tucholsky-zitate/1280
universal_lexikon.
Artikel in Arbeit.

Sonntag, 3. November 2019

"Hinter jeder starken Frau versteckt sich ein tyrannischer Vater." Sigmund Freud (angeblich)

Pseudo-Sigmund-Freud-Zitat.
Dieses Kuckuckszitat ist noch keine 10 Jahre alt und weder in den digitalisierten Werken Sigmund Freuds noch in seriösen Nachschlagwerken so oder so ähnlich zu finden.

Das von einer unbekannten Person geprägte Zitat ist wohl als Abwandlung des Sprichworts: "Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau" entstanden.

Klassiker-Zitate, die im 21. Jahrhundert in den Sozialen Medien ohne Quellennachweis erstmals auftauchen und in der digitalisierten Fachliteratur nicht nachweisbar sind, sind meistens unterschobene oder entstellte Zitate.

Varianten des Kuckuckszitats:

  • "Hinter jeder starken Frau steht ein tyrannischer Vater."
  • "Hinter jeder starken Frau versteckt sich ein tyrannischer Vater."

 Früheste Erwähnung auf Twitter, 2013:

 




Artikel in Arbeit.

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Quellen:
Google

Samstag, 2. November 2019

"Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien." Niklas Luhmann

Diese These des Soziologen Niklas Luhmann aus seiner drei Jahre vor seinem Tod erschienenen Studie "Die Realität der Massenmedien" wird meistens ohne deren Relativierung zitiert, mit der Niklas Luhmann diese allgemeine Behauptung noch im selben Absatz einschränkt.

Alles was wir wissen, wissen wir zwar aus den Massenmedien, aber zugleich wissen wir, schreibt Luhman, dass diese Medien keine wirklich vertrauenswürdigen Quellen sind.


Niklas Luhmann, 1995:


  • " Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien. Das gilt nicht nur für unsere Kenntnis der Gesellschaft und der Geschichte, sondern auch für unsere Kenntnis der Natur. [...]
  • Andererseits wissen wir so viel über die Massenmedien, daß wir diesen Quellen nicht trauen können. Wir wehren uns mit einem Manipulationsverdacht, der aber nicht zu nennenswerten Konsequenzen führt, da das den Massenmedien entnommene Wissen sich wie von selbst zu einem selbstverstärkenden Gefüge zusammenschließt. "
Niklas Luhmann: "Die Realität der Massenmedien." 2., erweiterte Auflage, Westdeutscher Verlag, Opladen: 1996, S.  9  pdf

 

Freitag, 1. November 2019

"Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein." Hippokrates (angeblich)

Pseudo-Hippokrates-Zitat.
Diese auf der ganzen Welt unter Ernährungsexpertinnen beliebte Maxime wird seit etwa 100 Jahren dem legendären griechischen Arzt Hippokrates auf Deutsch unterschoben und ist weder so noch so ähnlich in alten griechischen Texten zu finden. 

In englischsprachlichen medizinischen Fachzeitschriften taucht dieses Pseudo-Hippokrates-Zitat im Jahr 1979 das erste Mal auf (Link).
Pseudo-Hippocrates quote.
Dass dieses Zitat Hippokrates, dem 'Vater der Medizin',  nur unterschoben wird, hat Diana Cardenas im Jahr 2013 aufgedeckt (Link)

Die britische Altphilologin und Medizinhistorikerin Helen King hat diese Einschätzung jetzt in ihrer lesenswerten Studie "Hippocrates Now: The 'Father of Medicine' in the Internet Age" und in einem Artikel zu diesem Buch bestätigt (Link).


 Diana Cardenas, 2013:

  • "Misquotation can lead to persistent misconceptions. 'Let food be thy medicine' is a fabrication that was accepted worldwide based on the iconizing of Hippocrates, who appears to give moral and ethical sanction to the phrase. Yet, though food and medicine have been highly related since Antiquity, for Hippocrates, they were not conflated as scientists claim today. More research is warranted to ascertain the precise origin of the Hippocratic misquotation."
    Diana Cardenas: "Let not thy food be confused with thy medicine: The Hippocratic misquotation" (Link)

Das beliebteste Hippokrates-Zitat ist also nach dem Urteil dieser Expertinnen wie so viele andere Hippokrates-Zitate ein Falschzitat. Es ist noch nicht ermittelt, wer das Zitat geprägt hat.

Helen Kings Artikel "Hippocrates Now: Quoting the Father of Medicine"



 

Entwicklung des Kuckuckszitats:



Dieses Zitat wurde 1920 in der Zeitschrift "Der Pilz- und Kräuterfreund"  anscheinend das erste Mal  Hippokrates unterschoben.  Zukünftige Recherchen könnten noch frühere Quellen finden.  


1920
  • "Alles unsere  Nahrungsmittel sollen Heilmittel, / Und unsere Heilmittel sollen Nahrungsmittel sein."  (Link)
1954
  •  "Eure Heilmittel sollen Nahrungsmittel und eure Nahrungsmittel Heilmittel sein".  (Link)
1979
  • "HIPPOKRATEs lehrte vor 2400 Jahren, daß unsere Nahrungsmittel Heilmittel und unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein sollen"  (Link)

1979
  • "Let food be thy medicin."
    Fred L Phlegar, Barbara Phlegar: "Diet and schoolchildren", The Phi Delta Kappan (Link)

    Pseudo-Hippokrates-Zitat.

  • "Eure Nahrung soll eure Medizin und eure Medizin soll eure Nahrung sein." 2012 (Link)
  • "Deine Nahrungsmittel seien deine Heilmittel." 2014 (Link)
  •  "Lasst eure Nahrungsmittel eure Heilmittel sein und eure Heilmittel eure Nahrungsmittel." 2014 (Link)
  • " 'Deine Nahrungsmittel seien deine Heilmittel.' Hippokrates (460–370 v. Chr., griechischer Arzt)" 2018  (Link)
  • "Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein."  2018
  • "Unsere Nahrungsmittel sollten Heilmittel, unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein."
  • "Eure Lebensmittel sollen eure Heilmittel sein".
  • "Die Nahrung soll dein Heilmittel sein!"
Pseudo-Hippokrates-Zitat.


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Quellen:
Früheste falsche Zuschreibung auf Deutsch:
"Der Pilz- und Kräuterfreund", IV. Jahrgang, Heft 2,  August 1920,  S. 26 (Link)
Früheste falsche Zuschreibung auf Englisch:
Fred L. Phlegar, Barbara Phlegar: "Diet and schoolchildren", The Phi Delta Kappan, 1979, Vol. 61, No. 1 (Link)
Diana Cardenas: "Let not thy food be confused with thy medicine: The Hippocratic misquotation" , e-SPEN Journal, 2013, http://dx.doi.org/10.1016/j.clnme.2013.10.002  (Link)
 Helen King: "Hippocrates Now: The 'Father of Medicine' in the Internet Age", Bloomsbury Publishing: 2019

  
Helen King: "Hippocrates Now: Quoting the Father of Medicine", posted by
 
(Link) 


(Link)
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Artikel in Arbeit.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

"Wenn wir den Osten nicht mit Waffen kriegen, dann mit der Jazztrompete". Bernard Montgomery (angeblich)

Diese Parole aus dem Kalten Krieg wird seit 1979 dem britischen Generalfeldmarschall Bernard Montgomery  unterschoben, der von 1951 bis 1958 stellvertretender Oberkommandant der NATO war.

In England oder Amerika wird dieser Satz laut Google-Suchen in keiner Übersetzungsvariante in den digitalisierten Medien erwähnt.

Da das Zitat Montgomery erst 20 Jahre nach seiner Zeit bei der NATO erstmals zugeschrieben wurde und da das Zitat auf Englisch völlig unbekannt ist, ist es höchstwahrscheinlich ein Kuckuckszitat, auch weil es immer ohne Quellenangabe zitiert wird.

Es ist unbekannt, wer diese Parole geprägt hat.

Unbestritten ist, dass Jazz im Kalten Krieg als Propagandaelement und "Geheimwaffe" Amerikas  im ehemaligen Ostblock eingesetzt wurde .

Das amerikanische Außenministerium organisierte seit 1956 Konzertreisen in kommunistische Länder von Jazz-Musikern wie Dave Brubek, Louis Armstrong und Dizzy Gillespie (Link).

  • "They were in fierce competition to win the hearts and minds of the world."
    TIME,  22. Dezember 2017 (Link)

Der Weltkriegsgeneral Bernard Montgomery wird in Artikeln über diese sogenannte kulturelle Diplomatie im Kalten Krieg meines Wissens nie erwähnt.

Varianten des Kuckuckszitats:

1979
  • "Aussagen wie zum Beispiel die des britischen Feldmarschalls Montgomery:
    'Wenn wir den kommunistischen Osten nicht mit der Waffe erobern können, dann mit der Jazztrompete' ..." (Link)
2012


  • " 'Wenn wir den kommunistischen Osten nicht mit der Waffe erobern können, dann mit der Jazztrompete', lautete die Losung."  (Link)
2019

  • "Wenn wir den Osten nicht mit Waffen kriegen, dann mit der Jazztrompete".  (Link)


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Quellen:
Google
Billy Perrigo: "How the U.S. Used Jazz as a Cold War Secret Weapon", TIME,  22. Dezember 2017 (Link)
wikipedia.org/wiki/Bernard_Montgomery


Früheste Zuschreibung an Montgomery: 1979  (Link)


Artikel in Arbeit.  Recherchen von Historikern könnten noch frühere Quellen finden.

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Dank:
Ich danke Wolfgang Ritschl für seinen Hinweis. 








Dienstag, 15. Oktober 2019

"Sie können sich Ihre Leichen in den Arsch stecken." Peter Handke (angeblich)

"You can stick your corpses up your ass!" soll Peter Handke gesagt haben, als Kritiker ihn an die ermordeten Muslime von Sarajevo und Srebrenica erinnerten. Aber diese Anekdote ist erfunden.

Zum ersten Mal unterschoben wurde ihm dieser Satz anscheinend*) im SPIEGEL am 29. März 1999:

  • "Handke-Kritiker seien 'debil' oder 'durchgedreht', und auf Widerspruch bei öffentlichen Diskussionen beschied er knapp: 'Sie können sich Ihre Leichen in den Arsch stecken.' "
    Peter Stolle: "Maulwerker ahoi", Der Spiegel, 29. März 1999 spiegel.de

Ein paar Tage später taucht das Zitat in einer ausgeschmückten Anekdote in 'The Irish Times' auf:

  • "In the course of his attack on Western coverage of the Balkan conflict, Handke accuses the Bosnians of staging market massacres in Sarajevo and casts doubt on the murder of Muslims at Srebrenica. When critics pointed out that the victims' corpses provided evidence of Serb atrocities, the writer replied: "You can stick your corpses up your arse."
    "Serbia's eloquent ally",  The Irish Times, 3. April 1999 irishtimes.com/news/serbia-s-eloquent-ally-1.170173 

Seit der Ankündigung der Nobelpreisverleihung an Peter Handke wird diese Anekdote öfters im Internet zitiert, am 15. Oktober 2019 auch in der 'New York Times' (Link).

In einer Version dieser erlogenen Anekdote soll Peter Handke diesen Satz direkt zu Genozid-Überlebenden gesagt haben:

Pseudo-Peter-Handke quote; Twitter, 14. Oktober 2019.

Wenn Peter Handke als Apologet von Kriegsverbrechen bezeichnet wird, wird das oft mit diesem Pseudo-Zitat begründet.

  • Any survivor of genocide will tell you that disbelieving or dismissing their experience is a continuation of genocide. A genocide denier is an apologist for the next genocide. As for Mr. Handke, The Irish Times reported, “When critics pointed out that the victims’ corpses provided evidence of Serb atrocities, the writer replied: ‘You can stick your corpses up your ass!’”

    Aleksandar Hemon: ‘The Bob Dylan of Genocide Apologists’, NYT, 15. Oktober 2015 (Link)


Entstanden ist das Falschzitat offensichtlich aus der entstellten Wiedergabe eines Satzes Peter Handkes von einer Publikumsdiskussion im Wiener Akademietheater im März 1996. Diskutiert wurde über seinen Reisebericht und polemischen Essay: "Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien."

 Jemand aus dem Publikum meinte, Handke hätte nach Bosnien fahren sollen und nicht nach Serbien.  Handke antwortete, er wollte lieber auf die "falsche Seite", "akzeptieren Sie das", worauf der Frager vermutete:  "Vielleicht sind die Journalisten ... in Sarajevo ... betroffener als Sie".

Genervt von dem zur Phrase gewordenen Wort "betroffen" sagte Peter Handke:


Peter Handke, 1996, Akademietheater:

  • ",Betroffenheit'! Das kann ich schon überhaupt nicht hören. Gehen Sie nach Hause mit Ihrer Betroffenheit, stecken Sie sich die in den Arsch!"

    Wien, 18. März 1996, Akademietheater; Protokoll: konkret-magazin.de;
    Youtube 2:10

Twitter, 12. Oktober 2019:



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*)

Nachtrag, 20. Oktober 2019


Inzwischen haben auch Sebastian Hammelehle und Nadine Markwaldt für den SPIEGEL recherchiert, wie es zu dem falschen Zitat gekommen ist. Erstmals Peter Handke unterschoben hat es demnach der österreichische Journalist Günther Nenning drei Wochen vor dem SPIEGEL, am 7. März 1999 in einer Polemik in der 'Welt am Sonntag'.

Günther Nenning behauptete in diesem Artikel mit dem Titel "Handke nach Serbien! Dichter gehören in den Krieg", der Satz, "Sie können sich Ihre Leichen in den Arsch stecken", sei 1996 bei der Diskussion im Wiener Akademietheater gefallen.

Im Protokoll dieser Diskussion ist dieser Satz allerdings nicht enhalten.

Der Spiegel, 19. Oktober 2019:




Artikel in Arbeit.
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Quellen:
Google
"Handke und die Arschlöcher." Protokoll des Magazins "konkret" der Diskussion vom 18. März 1996 im Wiener Akademietheater mit Peter Handke, Peter Turrini und Peter Huemer. "konkret": Rubrik »Zu Protokoll« (5/96). Auszüge aus einer Aufzeichnung dieser Veranstaltung. konkret-magazin.de
"Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte". Ein Film von Corinna Belz. 2016, Ausschnitt  Youtube 2:00
"Serbien: Eine Winterliche Reise (1996)" Handkeonline 
Andrea Maria Dusl Twitter, 12. Oktober 2019

Beispiele für das Falschzitat:
Peter Stolle: "Maulwerker ahoi", 'Der Spiegel' 13/1999, 29. März 1999 spiegel.de
"Serbia's eloquent ally",  'The Irish Times', 3. April 1999 irishtimes.com/news/serbia-s-eloquent-ally-1.170173
Aleksandar Hemon: ‘The Bob Dylan of Genocide Apologists’, 'New York Times', 15. Oktober 2015 Nytimes.com/2019/10/15
Twitter, 14. Oktober 2019
aljazeera.com
exit.al/en/2019/10/12/widespread-outrage-among-albanians-as-genocide-denier-peter-handke-wins-nobel-prize-in-literature/
Bret Stephens: "The Scandal of a Nobel Laureate", 'New York Times', 17. Oktober 2019 (Link)

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Peter Handke: "Am Ende ist fast nichts mehr zu verstehen", Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 2010 (Link)
Peter Handke: Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien. Suhrkamp, Frankfurt am Main: 1996
Peter Handke: Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise. Suhrkamp, Frankfurt am Main: 1996
Peter Handke: Die Fahrt im Einbaum oder Das Stück zum Film vom Krieg.  Suhrkamp, Frankfurt am Main: 1999
Peter Handke: Unter Tränen fragend. Nachträgliche Aufzeichnungen von zwei Jugoslawien-Durchquerungen im Krieg, März und April 1999. Suhrkamp, Frankfurt am Main: 2000 
Martin Sexl: "Poesie als Medienkritik. Die Jugoslawien-Kriege im Werk Peter Handkes", 2013 Handkeonline - pdf
Lothar Struck: "Peter Handke und Jugoslawien. Die dritte Erregungswelle", 2012 Handkeonline - pdf

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"Wie ein falsches Handke-Zitat um die Welt ging." "Sie könnnen sich Ihre Leichen in den Arsch stecken.  Ein viel zitierter Satz dient dazu, Peter Handke zum literarischen Kriegsverbrecher zu stempeln. Nur: Er hat ihn nie gesagt." Von Sebastian Hammelehle und Nadine Markwaldt, Der Spiegel, 2019/43, 19. Oktober 2019, S. 116
Günther Nenning: "Handke nach Serbien! Dichter gehören in den Krieg", 'Welt am Sonntag', 7. März 1999 (Vorerst zitiert nach 'Der Spiegel'.)


Letzte Änderung: 18/10 2019; 20/10 2019.



Mittwoch, 9. Oktober 2019

"Genieße Deine Zeit, denn du lebst nur jetzt und heute. Morgen kannst du gestern nicht nachholen und später kommt früher als du denkst." Albert Einstein (angeblich)


Pseudo-Albert-Einstein-Zitat.
Diese Lebensweisheit wird seit kaum 10 Jahren Albert Einstein unterschoben und ist weder in seinen digitalisierten Schriften noch in seriösen Nachschlagwerken zu finden.

Wer den Satz geprägt hat, weiß ich nicht. Er taucht im Mai 2010 in einem Brigitte-Forum ohne Zuschreibung an Albert Einstein auf.  Ein paar Monate später wird er schon Albert Einstein unterschoben und ist inzwischen im Internet sehr weit verbreitet.

Mai 2010: bfriends.brigitte.de/foren
September 2010: grosseleute.de/forum/   (Zuschreibung an Albert Einstein)
September 2010: bfriends.brigitte.de/foren/
Oktober 2010: .cbf-1000.de/VBForum (Zuschreibung an Albert Einstein)



Artikel in Arbeit.
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Quellen:
 Google
Alice Calaprice: "The Ultimate Quotable Einstein", Foreword: Freeman Dyson, Princeton University Press, Princeton and Oxford: 2011

  1. Ich danke Martin Anton Müller für den Hinweis auf diese Kuckuckszitat.