Montag, 5. Juni 2017

"Schönheit ist der Glanz der Wahrheit." Ludwig Mies van der Rohe (angeblich)

Für Platon ist wahre Schönheit mit der Idee des Wahren, und Wahrheit mit der Idee des Guten verbunden: im wirklich Schönen glänze das Wahre.

Von der Scholastik wurde Platons Gedanke wieder aufgenommen und die Wendung: "Pulchrum est splendor veri" geprägt. Diese Wendung, "Das Schöne ist der Glanz des Wahren", wird ohne Quellenangabe auch oft Augustinus und Thomas von Aquin zugeschrieben, stammt aber vielleicht von einem unbekannten Autor aus der hochscholastischen Tradition.

Dieser Satz wird seit Jahrhunderten oft zitiert, auch zum Beispiel von James Joyce und Mies van der Rohe. Es ist aber nicht richtig, einen uralten Satz als Zitat eines Autors aus dem 20. Jahrhundert auszugeben.

  • "Mies van der Rohe bekannte sich zu dem satz des thomas von aquin: »Schönheit ist der glanz der wahrheit« ...."
    Hugo Häring, 1965  (Link)

Varianten:
  • "Pulchrum est splendor veri."
  • "Pulchritudo splendor veritatis." 
  • "Pulchrum quasi splendor veritatis."
  • "The beautiful is, as it were, the splendour of truth."
  • "Das Schöne ist der Glanz des Wahren." 
  • "Schönheit ist der Glanz der Wahrheit." 

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Quellenangaben folgen