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Samstag, 16. September 2017

"Dunkel war's, der Mond schien helle ..." Joachim Ringelnatz (angeblich)

Dieses Zitat stammt weder von Joachim Ringelnatz (Link) noch von Christian Morgenstern, sondern aus einem anonymen Kindergedicht, das schon vor 130 Jahren (Link) (Link) weit verbreitet war. Das Nonsensgedicht aus lauter Oxymora gibt es in Dutzenden Versionen mit vielen Zusatzsstrophen und wird irrtümlich auch anderen Autoren unterschoben.

Ralph Babel hat auf seiner informativen Seite diverse Varianten dieser wahrscheinlich immer noch bekanntesten Oxymora  übersichtlich dokumentiert: "Dunkel war's, der Mond schien helle", Varianten von 1875 bis 2005  (Link).  Deswegen bringe ich hier nur eine kurze Fassung dieser anonymen Verse, die meistens mit: "Dunkel war's, der Mond schien helle" beginnen; mir gefällt "Finster war's ..." besser.

"Finster war’s, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzesschnelle
langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft.
als ein totgeschossener Hase
auf der Wiese Schlittschuh lief."
Anonym (Nach der Fassung von James Krüss.)

Sämtliche 12 Strophen in der Bearbeitung von Volker Gringmuth findet man auf seiner Webseite hier.
Varianten von 1875 bis 2005: (Link).
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Quellen:
"Neue Zeitschrift für Musik", 15. Januar 1886, S. 27 (Link)
"Wiener Montags-Journal", 10. Mai 1885, S. 3 (Link)
 Ralph Babel: "Dunkel war's, der Mond schien helle", Varianten von 1875 bis 2005, 2006ff.?  (Link). 
Volker Gringmuth: "Quatschgedicht -  Dunkel war’s, der Mond schien helle ...", 2005 (Link)
Wikipedia
Wikisource