Dienstag, 13. November 2007

"Ich blieb stumm; und sage nicht, warum."

George Steiner hat in seiner Rezension von Edward Timms' Monographie KARL KRAUS: APOCALYPTIC SATIRIST. (Volume Two: The Post-War Crisis and the Rise of the Swastika. Yale University Press: 2005) die Tradition der Verunstaltung der berühmtesten Verse von Karl Kraus extravagant fortgesetzt. In The Times Literary Supplement (TLS) war zu lesen:

  • "Man frage nicht, was all die Zeit ich machte.
    Ich blieb stumm;
    und sage nicht, warum."

In der 'Fackel' 888 vom Oktober 1933 steht:

  • Man frage nicht, was all die Zeit ich machte.
    Ich bleibe stumm;
    und sage nicht, warum.
    Und Stille gibt es, da die Erde krachte.
    Kein Wort, das traf;
    man spricht nur aus dem Schlaf.
    Und träumt von einer Sonne, welche lachte.
    Es geht vorbei;
    nachher war’s einerlei.
    Das Wort entschlief, als jene Welt erwachte.